Historischer Moment: Deutsch-französische Literaturpartnerschaft besiegelt
- 30 Sep 2025
- AutorenNetzwerk Ortenau-Elsass®
Drei Vereine schaffen neue Kulturbrücke über den Rhein – Gemeinsame Veranstaltungen und bilinguale Buchmessen geplant
STRASSBURG/ORTENAU. Mit der Unterzeichnung einer trilateralen Partnerschaftsurkunde haben am Samstag, 27. September, drei renommierte Kulturvereinigungen ein starkes Zeichen für die grenzüberschreitende Literaturförderung gesetzt. Im Centre Culturel Alsacien in Straßburg besiegelten das AutorenNetzwerk Ortenau-Elsass®, die Société des Écrivains d'Alsace, de Lorraine et du Territoire de Belfort (SEAL) sowie der Verein Deutscher Sprache e.V. ihre zukünftige Zusammenarbeit.
„Es ist ein historischer Moment", betonte Gérard Cardonne, Vorstand der SEAL und Träger des Badischen Heimatpreises (2001), bei der feierlichen Zeremonie. Gemeinsam mit Dr. Karin Jäckel vom AutorenNetzwerk Ortenau-Elsass® und Richard Weiss, Vorsitzender der René-Schickele-Gesellschaft und Mitglied des Vereins Deutscher Sprache, unterzeichnete er die bilinguale Urkunde.
Die Initiative zu dieser außergewöhnlichen Partnerschaft ging von Cardonne aus, der zunächst die Verbindung zum AutorenNetzwerk suchte und diese dann um den weltweit für den Schutz der deutschen Sprache eintretenden Verein erweiterte.
Die Partner verfolgen ambitionierte Ziele: Neben gemeinsamen literarisch-musikalischen Veranstaltungen sind bilinguale Buchmessen dies- und jenseits des Rheins geplant. Besonderes Augenmerk liegt auf der Pflege der alemannischen Sprachwurzeln und dem Erhalt der Mundart in beiden Regionen.
Erste Unterstützer sind bereits gefunden: Sonja Schuchter, Bürgermeisterin von Sasbachwalden, und ihr elsässischer Amtskollege Daniel Fischer aus Marlenheim signalisierten lebhaftes Interesse an dem Projekt. Erste Gespräche zur konkreten Umsetzung sollen in Kürze folgen.
Bei der gut besuchten Feierstunde diskutierten die Mitglieder der drei Partnervereine lebhaft über praktische Fragen: Wie können französische Texte einem deutschen Publikum und umgekehrt deutsche Werke im Elsass präsentiert werden? Die Antwort: „Der Versuch ist es wert!" – getreu Goethes Worten vom Zauber, der jedem Anfang innewohnt - oder war das Hesse? ;-)
In entspannter Atmosphäre bei Fingerfood und elsässischen Spezialitäten knüpften die Teilnehmer erste persönliche Kontakte. Die kleine Präsenzbibliothek des Kulturzentrums bot Gelegenheit, in den Werken der neuen Kolleginnen und Kollegen zu stöbern.
Nach über zwei Stunden verabschiedeten sich die Beteiligten mit dem Gefühl, tatsächlich Zeugen eines besonderen Anfangs geworden zu sein – einer Literaturpartnerschaft, die mit Engagement und etwas Glück die Kulturlandschaft beiderseits des Rheins bereichern wird.
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